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Glasnogovornik Izrael
Arye Sharuz-Shalicarom / Foto: Fenix (K.K.)

EXKLUSIV AUS TEL AVIV: Wir Israelis stehen hinter unserer Armee! Die Vermeidung von zivilen Opfern hat für uns höchste Priorität

Inmitten des bewaffneten Konflikts zwischen dem israelischen Militär und Mitgliedern der palästinensisch-islamistischen Gruppe ‚Hamas‘ und dem ‚Palästinensischen islamischen Dschihad‘ meldete sich uns aus Tel Aviv Arye Sharuz-Shalicar, Pressesprecher der israelischen Armee, um mit dem Fenix-Magazin über den bewaffneten Konflikt und die aktuelle Situation in Israel, seine Verbindungen zu Kroatien und Freundschaft mit Kroaten aus Deutschland zu sprechen.

 

DAS GESPRÄCH FÜHRTE: Krešimir Kobanović

Per WhatsApp erreichen wir am Mittwoch, den 19. Mai, Arye Sharuz-Shalicar, Pressesprecher der israelischen Armee, im Hauptquartier der IDF in Tel Aviv. Shalicar ist in Göttingen geboren und in Berlin aufgewachsen und entstammt einer jüdisch-iranischen Familie. Mit Anfang 20 entschied er sich Alija zu machen (nach Israel einzuwandern). Hierüber hat er ein Buch mit dem Titel „Ein nasser Hund“ geschrieben. Die Verfilmung des Buchs kommt demnächst in die Kinos. Über seine Verbindung zu Kroatien, aber natürlich vor allem über die derzeitigen Geschehnisse in Israel berichtet er uns.

FM: Seit über zehn Tagen steht Israel unter Raketenbeschuss. Wie ist der aktuelle Stand und wie ist die Stimmung in der Bevölkerung?

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Arye Sharuz-Shalicarom / Foto: Fenix (K.K.)

Wir sind mittlerweile im achten Tag der Kampfhandlungen.  Die Hamas und der Palästinensische islamische Dschihad haben über 3.500 Raketen in den letzten zehn Tagen auf Israel abgefeuert. Davon sind über 500 im Gazastreifen gelandet. Iron Dome hat über 1.000 Raketen abfangen und neutralisieren können, aber leider sind welche auch in Häuser eingeschlagen. Eine davon sogar in eine Synagoge. Diesen Raketen sind bis jetzt mindestens zwölf Israelis zum Opfer geworden und es gibt Hunderte Verletzte.

Was die Stimmung im Lande angeht: Wir Israelis stehen hinter unserer Armee. Sollte all dies noch Wochen andauern, um den Terroristen den größtmöglichen Schaden zuzufügen, so wären wir bereit diesen Preis zu zahlen. Denn wir wollen in ein paar Jahren nicht, dass sich diese Lage wiederholt.

FM: Bisher attackiert die IDF Hamas nur aus der Luft. Wird das ausreichen?

Sowohl die IDF als auch Israel überhaupt haben die Verteidigungsmaßnahmen sehr stark ausgebaut. In nahezu jeder Stadt in den Wohnhäusern und Schulen gibt es Luftschutzbunker. Und natürlich Raketen-Abwehrsystem, Iron Dome. Dieses kostet eine Menge Geld, ist aber jeden Schekel wert, weil es Menschenleben rettet. Ohne den angesprochenen Ausbau der Verteidigungsmaßnahmen gäbe es bei mehr als 3.500 Raketen viel mehr tote Israelis. So ist es der IDF möglich präziser vorzugehen. Nochmal: Die Vermeidung ziviler Opfer hat höchste Priorität, aber die Terroristen verschanzen sich in dicht besiedelten Wohngegenden ohne Rücksicht auf die eigene Bevölkerung.

FM: Was ist mit dem Einsatz von Bodentruppen?

Wir haben jetzt schon siebentausend Soldaten aus der Reserve um den Gaza-Streifen herum mobilisiert. Trotzdem hoffen wir, dass der Einsatz von Bodentruppen nicht nötig sein wird. Dafür müssten aber die Hamas und der Palästinensische islamische Dschihad ihre Angriffe einstellen. Wir haben registriert, dass die Raketen aus dem Gaza-Streifen weniger geworden sind.

Verglichen mit den ersten Tagen, als täglich ein paar hundert Raketen in kurzer Zeit abgefeuert wurden, sind es deutlich weniger geworden. Das zeigt uns, dass wir den Terrororganisationen enormen Schaden zufügen konnten. Bald werden sie um einen Waffenstillstand betteln. Ganz bewusst nutze ich den Begriff “Waffenstillstand” und nicht “Frieden”, denn mit Terroristen ist ein Friedensschluss schlicht unmöglich. Organisationen wie die Hisbollah legen keinen Wert auf Menschenleben. Weder auf palästinensischer noch auf israelischer Seite.

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Arye Sharuz-Shalicarom / Foto: Fenix (K.K.)

FM: Wofür interessieren die sich dann?

Ihr oberstes Ziel ist Israelis und Juden zu töten. Doch auch der Tod von palästinensischen Frauen und Kindern nehmen sie in Kauf, damit diese Bilder und Videos in der Welt verbreitet werden und ein verzerrtes Bild der Lage zeichnen. Die Leidtragenden sind die Zivilisten auf beiden Seiten. Und hier ist die eigentliche Tragödie. Die Terroristen kümmern sich nicht darum, die Zivilisten im Gaza-Streifen zu schützen. Schlimmer noch! Ihre Angriffe führen sie in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern, Schulen und Moscheen aus. Dies findet viel zu wenig Beachtung in der internationalen Berichterstattung.

FM: Wie sollten sich Israels Verbündeten in Europa, darunter auch Kroatien, verhalten?

Alle freien und demokratischen Länder, wozu ich auch Kroatien zähle, sollten Israel den Rücken in diesem Krieg freihalten. Das bedeutet nicht, dass sie sich gegen das palästinensische Volk stellen. Nein, sondern gegen die mittlerweile zu Terrorarmeen angewachsenen palästinensisch-islamistischen Terrorgruppen. Eins muss klar sein: Solange diese Terrorarmeen machen können, was sie wollen, leiden vor allem die Palästinenser und nicht Israel darunter wird.

FM: Zum Schluss noch ein erfreulicheres Thema. Welche Verbindung hast du zu Kroatien?

Meine erste große Liebe war eine Berliner Kroatin. Mit ihr habe das Land auch kurz nach dem Krieg besucht und es hat mir gefallen. Viele Israelis verbringen ihren Urlaub in Split und Dubrovnik. Ich selbst möchte auch mal gerne dahin, wenn sich dieser Irrsinn hier gelegt hat.

Fenix-magazin/SIM/Krešimir Kobanović

 

 

 

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