Deutsche Vereine möchten nichts mit Quasi-Managern zu tun haben, die mit Spielern Private Sponsoring Verträge abschließen…
FRANKFURT – D i e nächsten zwei-drei Jahre wird Kroatien einer der interessantesten Fußballmärkte sein, so Denis Hrgović, Fußballmanager aus Frankfurt, der nach dem Abschluss seines Wirtschaftsstudiums, wovon er einen Teil an der bekannten Bocconi-Universität in Mailand verbrachte, ein Jahr unter Trainer Felix Magath in Wolfsburg arbeitete. Nachdem er die notwendigen Managererfahrungen gesammelt hat, und die internen Abläufe in einem professionellen Bundesliga- Club gelernt hat, legte er beim Deutschen Fußball-Bund die Managerprüfung ab und gründete seine eigene Berateragentur unter dem Namen Studio 11. – Kroatische Fußballspieler sind bis zum 18. Lebensjahr auf einem erstklassigen Niveau und können den besten Spielern aus ihrer Generation aus jedem Land der Welt parieren. Das ist das Verdienst kroatischer Trainer in der Jugendarbeit in Kroatien. Trotz der manchmal katastrophalen Bedingungen gelingt es den kroatischen Trainern, Spieler zu schaffen, die mit jungen Spielern aus den besten europäischen und anderen Clubs weltweit auf derselben Stufe stehen. Wie Hrgović behauptet, spielt für diesen Erfolg auch das Talent, über das kroatische Fußballer genetisch verfügen, eine Schlüsselrolle, jedoch erklärt er weiter, dass diese Spieler nach 18. Lebensjahr in ihrer Fußballentwicklung stagnieren, da es in der 1. HNL (Kroatische Liga) keinen qualitativ hochwertigen Wettbewerb gibt. –
Ohne jemanden beleidigen zu wollen, bin ich jedoch der Meinung, dass das Niveau der Kroatischen Liga nicht höher als das Niveau der 2. und 3. Bundesliga ist. Für den Fortschritt eines jungen Fußballspielers sind eine starke Konkurrenz und anspruchsvolle Spiele erforderlich. Es ist nicht dasselbe, ein paar schwere Spiele pro Saison zu bestreiten oder jede Woche solche Spiele zu haben. Der EU-Markt wird unseren besten Spielern zwischen 16 und 18 ermöglichen, in starke europäische Clubs zu wechseln. Mit solchen Transfers werden kroatische Clubs ihre Einnahmen verbessern, so Hrgović, der zudem hofft, dass die durch solche Transfers erzielten Erlöse vernünftig in die Infrastruktur der Clubs investiert werden. Auf die Frage hin, wer derzeit am meisten Interesse an kroatischen Spielern zeigt, antwortet er: – Italiener zeigen bis dato das größte Interesse. Es besteht aber auch Interesse bei Spaniern, Engländern, Holländern und Deutschen, die meines Erachtens künftig am meisten in den kroatischen Fußballmarkt investieren werden. In Wolfsburg habe ich bemerkt, dass deutsche Clubs derzeit nicht sehr viel mit kroatischen Clubs Handel treiben. Die meisten unserer Top-Spieler kommen über Drittländer nach Deutschland: über Holland, Belgien, die Schweiz, Österreich usw. Der Grund dafür ist sehr einfach. In Kroatien gibt es einen Mangel an professionellen Strukturen, insbesondere in Managerkreisen. Es gibt viele Quasi-Manager. Diese sind durch andere Geschäfte wohlhabend geworden und sind dann mit diesem Kapital ins Fußball-Business eingestiegen. Solche Personen schließen mit Spielern Private Sponsoring Verträge ab (die in Deutschland verboten sind) und „herrschen“ dann über die selbigen. Hrgović betont, dass deutsche Clubs mit solchen Personen keinerlei Kontakte haben wollen. – Im Gegensatz dazu setzt sich meine Arbeitsphilosophie aus Professionalität, Vertrauen und Qualität zusammen. Ich arbeite ausschließlich im Interesse der Spieler, und zwar derart, dass mich die Clubs für diese Arbeit bezahlen. Hrgović hebt hervor, dass seine Hauptmärkte Deutschland, Italien und die Länder Südosteuropas sind. Hierbei apostrophiert er, dass er die meisten Spieler aus Kroatien intensiv scoutet, und zwar nicht nur weil er Kroate ist, sondern auch weil aus den Regionen Dalmatien und Slawonien der überwiegende Teil höchst talentierter Fußballspieler stammt.
Für FeniX gibt er preis, er habe das Handwerk mitunter von Top-Scouts erlernt, wie z.B. von jenen, die zahlreiche Fußballspieler wie Edin Džeko, ….usw. entdeckt haben. Unter jenen jungen Spielern, um die er sich derzeit kümmert, hebt er folgende Namen hervor: Petar Brlek aus Slaven Belupo, Miro Kovačić aus Hajduk, Silvio Rodić aus Slaven Belupo, … und im Zuge dessen erklärt uns Hrgović, weshalb er seiner Agentur den Namen „Studio 11“ gab. – Ich habe mich für diesen Namen entschieden, weil ich der Meinung bin, ich sollte der Regisseur sein, der die Regie der Karrieren seiner Spieler führt, so der junge Manager, der aus der bekannten Frankfurter Ärztefamilie Hrgović stammt.
Schrieb : Ivan Mandić E-mail: ivan.mandic@fenix-magazin.de