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Gastkommentar Über die deutsch-kroatischen Beziehungen

dr Sinisa KusicDeutschland: Guter Partner für schwierige Zeiten!

Um freundschaftliche Beziehungen aufzubauen, muss man sich gut kennen. Das gilt für zwischenmenschliche Beziehungen und ebenso für die Beziehungen zwischen Staaten. Kroaten und Deutsche kennen sich seht gut. Dafür, dass die Republik Kroatien für die Deutschen keine Terra incognita ist, haben nicht zuletzt die zahlreichen kroatischen Mitbürger in Deutschland gesorgt. Man kann sie gewissermaßen „Botschafter“ Kroatiens nennen, denn sie haben ihre deutschen Freunde, Arbeitskollegen und Kommilitonen unermüdlich über historische, kulturelle und politische Zusammenhänge aufgeklärt und informiert. Schätzungen zufolge leben und arbeiten etwa 350 bis 400 Tausend Kroaten (aus Kroatien und Bosnien-Herzegowina) in Deutschland und damit stellen sie die fünfgrößte Migrantengruppe dar. Sie tragen seit Jahrzehnten erfolgreich zur wirtschaftlichen Entwicklung bei, haben sich in Deutschland durch ihren Fleiß und ihre Integrationsfähigkeit einen hervorragenden Ruf erworben, ohne dabei ihre kulturelle und sprachliche Verbundenheit mit ihrer kroatischen Heimat aufzugeben.

Die Republik Kroatien ist für die Deutschen keine Terra incognita

Umgekehrt kommen jährlich bis zu 1,5 Millionen deutsche Touristen nach Kroatien und genießen während der Sommermonate die kroatische Gastfreundschaft sowie die reichen kulturellen Schätze des Landes. Zusammen mit den in Deutschland lebenden Kroaten bilden sie so eine lebendige Brücke zwischen den beiden Völkern. Aus den unzähligen Freundschaften heraus sind mit der Zeit etliche deutschkroatische Gesellschaften, Städtepartnerschaften und Vereine entstanden. Heute existieren alleine über 20 formelle und 12 lose Städtepartnerschaften zwischen Kroatien und Deutschland. Diese öffnen gleichzeitig die Türen für eine kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die guten Beziehungen auf persönlicher Ebene, die über Jahrzehnte hinweg aufgebaut wurden, haben nicht zuletzt dazu geführt, dass auch auf staatlicher Ebene ein enges und freundschaftliches Verhältnis entstanden ist. Dieses Verhältnis hat sich vor allem in schwierigen Zeiten bewährt, als etwa Anfang der 90er Jahre das kroatische Volk das Recht auf Souveränität und Unabhängigkeit einforderte und sich im Zuge der Unabhängigkeitsbestrebungen gegen einen übermächtigen Aggressor verteidigen musste. Gerade Deutschland setzte sich zu dieser Zeit vehement für die Anerkennung der staatlichen Unabhängigkeit Kroatiens ein, sowohl innerhalb der europäischen Staatenfamilie als auch auf internationaler Ebene; zu einer Zeit, als es in der damaligen EG – aus verschiedenen Gründen – noch einigen Widerstand gegen ein unabhängiges Kroatien gab.

Mehr als 20 formelle und 12 lose Städtepartnerschaften zwischen Kroatien und Deutschland

Deutschland hat sich aber auch nach der staatlichen Unabhängigkeit als enger Freund Kroatiens erwiesen. Während des Krieges 1991– 1995 und in der unmittelbaren Nachkriegszeit waren viele humanitäre Organisationen aus Deutschland in Kroatien tätig. Mit deutscher Hilfe werden auch weiterhin Maßnahmen zur Beseitigung der Kriegsfolgen durchgeführt, wozu etwa der Wiederaufbau zerstörter Häuser und die Räumung von Minen gehören. 1999 war es wiederum Deutschland, das während seiner EURatspräsidentschaft die Initiative für einen Stabilitätspakt für Südosteuropa ergriffen und damit Kroatien den Weg Richtung Europa geebnet hatte. Viel später, 2009, wirkte Deutschland aktiv mit, als Kroatien der NATO beitrat und auch bei den – nicht immer reibungslos verlaufenden Beitrittsverhandlungen mit der EU – konnte sich Kroatien auf Deutschland als Partner verlassen. Bis heute! Gute, freundschaftliche Beziehungen ermöglichen es aber auch, seinem Partner gegenüber offen und ehrlich aufzutreten und – wenn es notwendig ist – mit Kritik nicht zu geizen. In diesem Kontext sind sowohl die mahnenden Worte aus Berlin an Ministerpräsident Milanović und seine Regierung zu verstehen, mit dem Reformeifer der letzen Jahre kurz vor dem Ziel nicht nachzulassen, als auch die Ankündigung, dass man die Ratifizierung des Beitrittsvertrags im Bundestag erst nach gründlicher Überprüfung der von der EU auferlegten Reformmaßnahmen vornehmen will. Diese Äußerungen sollten allerdings nicht missverstanden werden, und sie ändern nichts an der grundsätzlichen Bereitschaft Deutschlands, das Land an der Adria in den Kreis der europäischen Staatenfamilie willkommen zu heißen.

Gute, freundschaftliche Beziehungen

Im Sommer 2013 wird Kroatien das 28. Mitglied der EU sein. Das wird Möglichkeiten eröffnen, die vielfältigen Beziehungen zwischen den beiden Ländern innerhalb der europäischen Staatenfamilie weiter zu vertiefen. Nicht zuletzt gilt das für die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Nach der fast abgeschlossenen Erschließung des Landes durch Autobahnen steht der Ausbau der Bahninfrastruktur und der Häfen im Vordergrund, und Deutschland könnte dabei eine wichtige Rolle spielen. Gleichzeitig gibt es im Energiesektor, in den Bereichen Elektrotechnik, Telekommunikation, Tourismus, Lebensmittelindustrie sowie im Anlagenbau bereits zahlreiche Kooperationen zwischen den beiden Staaten, und der Beitritt Kroatiens zur EU wird sicherlich weitere Möglichkeiten der wirtschaftlichen Zusammenarbeit eröffnen. Umso bedeutender ist dies vor dem Hintergrund einer tiefgreifenden Wirtschafts- und Finanzkrise, die Kroatien – wie viele andere Staaten auch – zurzeit durchlebt. Eine ganze Reihe von wirtschaftlichen Indikatoren bestätigen das. Daher ist es wichtig, in diesen Zeiten starke Partner zu haben. Deutschland ist für Kroatien ein solcher Partner.

 

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