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Karolina Vidović Krišto / Foto: Fenix

Der Fall der Karolina Vidović Krišto: In Deutschland nichts neues, in Kroatien nur alte Geschichten

Nachdem Erich Maria Remarque 1929 seinen bekanntesten Roman veröffentlicht hat “Im Westen nichts Neues”,  in welchen er mit einfacher und emotionaler Sprache die Vorkriegszeit und Kriegszeit in Deuschland beschreibt, wird der Roman mit der Machtergreifung der Nazionalsozialisten verboten und alle seine Exemplare beschlagnahmt. Das Verbot wurde begleitet von einer zeitgleich stattfindenden schmutzigen Propagandakampagne in welcher Remarque zum französichen Juden erklärt wurde, welcher seinen Nachnamen Kramer in Remarque umhewandelt  hat ( wenn man den Nachnamen rückwärts liest ).

Zum Glück leben wir heute in einer demokratischen Gesellschaft, in welcher eine solche unmenschliche Verfolgung nicht mehr möglich ist. Leider ist dies jedoch einigen Leuten in Kroatien auch nach dem EU Beitritt noch nicht bewusst. Sie verstehen anscheinend nicht, dass sie nicht mehr im Kommunismus leben, sondern in einer westlichen Demokratie, in welcher die Freiheit des Individuums die Grundlage dieser Demokratie darstellt.

Einige scheinen nicht  zu verstehen , dass sie nicht mehr das tun können was sie wollen; dass unterschriebene Verträge eingehalten werden müssen  (der Fall “lex Perkovic” ), und nicht Gesetze etwa entgegen des formalen Gesetzgebungsverfahrens  erlassen werden (Kurikulum der sexuellen Gesundheitserziehung) oder Journalisten wegen ihrer Meinungsäußerungen  verfolgt werden (aktueller Fall Karolina Vidovic Kristo ).

Nach der Blamage im Fall Perkovic und “der kroatischen Ohrfeige für die Demokratie”  (wie es der Bundestagsabgeordnete Josip Juratovic von der SPD ausdrückte) gibt es einen neuen beschämenden Fall  für Kroatien und zwar mit Bezug zu  Deutschland und auch Polen. Diesmal geschieht es durch die Kampagne gegen Journalistin Karolina Vidovic Kristo wegen Ihrer Podiumsdiskussionen bei kroatischen und polnischen Vereinen. Es ist mit Spannung zu erwarten, wie die postkommunistischen Kader des kroatischen Staatsfernsehens (HRT) den westlichen Demokratien das angekündigte Ermittlungsverfahren gegen ihre Redakteurin wegen ihrer kritischen Stellungnahmen in Deutschland erklären wollen.

Tatsache ist, dass Karoline Vidovic Kristo bei allen in Deutschland abgehaltenen Podiumsdiskussionen betont hat nur in eigenem Namen zu sprechen, so wie sie auch die Strafanzeige gegen Vojislav Stanimirovic in eigenem Namen als Staatsbürgerin Kroatiens erstattet hat. Wieso sollte sie also für öffentliche Auftritte eine Genehmigung des kroatischen Staatsfernsehens benötigen ?

Ebenso ist nicht nachvollziehbar wieso ihr die Schuld dafür eingeräumt wird, dass sie von den kroatischen und deutschen Medien als ehemalige Chefredakteurin des Sendung “das Bild Kroatiens”, welche über Nacht eingestellt wurde, bezeichnet wurde. Ist das kroatische Staatsfernsehen gegenüber all seinen Redaktueren und Angestellten so genau ? Wieso verhält man sich nicht  auch dem Chefintendanten des kroatischen Staatsfernsehens Goran Radmann gegenüber genauso genau, welcher von Affäre zu Affäre schlittert.

Man wird nur schwer den Eindruck los, dass Karolina Vidovic Kristo eben von jenen angegriffen wird, welche Radmann zu schützen versuchen. Und das sind die gleichen Kreise, welche mit allen Kräften die Auslieferung von Perkovic nach Deutschland zu verhindern versuchen. Hierbei wird sogar der Auftrag zur Liquidierung von kroatischen Emigranten zum zivilisatorischen Fortschritt erklärt. Wenn das nicht eine Verspottung der Angehörigen der Opfer, eine Verspottung des deutschen Rechtsstaats und der deutschen Verfolgungsbehörden ist, was ist es dann ?

In unserer Reprotage über die Podiumsdiskussion in Frankfurt haben wir berichtet, dass anhand des Beispiels von Karolina Vidovic Kristo deutlich wird, dass die Medienfreiheit, welche in der kroatischen Verfassung verankert ist, noch zu wünschen übrig lässt. Das ist das Problem.  Festzuhalten bleib, dass in Kroatien offensichtlich nicht von Pressefreiheit gesprochen werden kann, wenn von dem kroatischen Staatsfernsehen die Rede ist.

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