Aus der gestrigen zweiten Runde der Präsidentschaftswahl in Kroatien ging überraschend die Konservative Kolinda Grabar Kitarović (HDZ) als Siegerin hervor (50,4 %). Der bisherige Amtsinhaber Josipović erhielt 49,6 %. Die Wahlbeteiligung lag nach letzten Angaben deutlich höher als in der ersten Runde, in der nur die Hälfte der Wahlberechtigten zur Urne gegangen war.
Josip Juratovic, SPD-Berichterstatter für Südosteuropa im Auswärtigen Ausschuss des Deutschen Bundstages, kommentiert die Wahlen wie folgt:
„Der Wahlkampf zwischen Ivo Josipović (SDP) und seiner konservativen Gegnerin Kolinda Grabar-Kitarović (HDZ) war ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Ich gratuliere der neuen Präsidentin Kroatiens und wünsche ihr viel Erfolg.“
Juratovic weiter:
„Die Tatsache, dass der bisher unbekannte Kandidat Ivan Sinčić (Živi zid) bei vielen kroatischen BürgerInnen Proteststimmen sammelte und in der ersten Wahlrunde mit 16 % auf dem dritten Platz landete, zeigt, wie sehr sich das Land einen positiven Kurswechsel wünscht. Es wäre für Kroatien wichtig, dass Frau Grabar-Kitarović in ihrer repräsentativen Rolle die Forderungen der Bevölkerung, Korruption zu bekämpfen, Lustration (Aufarbeitung) voranzutreiben, wirtschaftliche Stabilität und mehr Demokratie zu erreichen, ernst nimmt.“