Der HNK Croatia Köln eröffnet die Spielzeit 2015/16 erst am 2. Spieltag. Nach äußerst fragwürdigen 90 Minuten holt sich die Curak-Elf eine 1:3 (1:2)-Schlappe beim SV Auweiler-Esch ab – ein Auftakt, den sich die „kölschen Kroaten“ gänzlich anders vorgestellt haben.
Der HNK Croatia Köln spielt erneut in der Kreisliga C Staffel 1 und erwischte dabei eine hochinteressante Gruppe mit gleich vier Absteigern aus der Kreisliga B. Der Saisonauftakt sah eigentlich ein Heimspiel gegen den 1. FSV Köln 99 II vor. Dank Dauerregens fiel diese Begegnung buchstäblich ins Wasser, sodass man sich eine weitere Woche gedulden musste, um wieder auf Punktejagd gehen zu können. Gegen den SV Auweiler-Esch verlor man in der Vorsaison beide Duelle.
Nach anfänglichem Abtasten übernahm die Heimelf die Initiative. Innenverteidiger Danijel Corovic bewies ein gutes Stellungsspiel und musste die erste brenzlige Situation klären. Anschließend tat sich erstmal nichts Nennenswertes mehr, bis Vedran Kosic zu einer guten Schussgelegenheit kam, die der Escher Keeper abwehren konnte. Eine weitere gefährliche Szene auf der anderen Seite bereinigte HNK-Schlussmann Stephan Felsner. Nach 30 Minuten nutzten die Gastgeber jedoch einen Freistoß, den die Croatia-Defensive unnötigerweise verschuldete, zum Führungstreffer. Der Escher Abwehrchef wurde sträflich freigelassen und nickte aus kurzer Distanz zum 1:0 ein. Kurz darauf musste Trainer Kristijan Curak schon reagieren, indem er den gelb-rot-gefährdeten Marko Skvaric vom Feld nahm und durch Josip Zgela ersetzte. Ante Zgela prüfte den gegnerischen Torhüter mit einem strammen, allerdings zu unplatzierten Schuss, den dieser parieren konnte. In der 38. Minute ließen die „Kroaten“ jegliche Aggressivität vermissen, Auweiler bestrafte dies mit einem gut getroffenen Abschluss, der genau im linken unteren Eck einschlug – 2:0. Der HNK wirkte nun enorm angeschlagen, doch genau in dieser Phase gelang der Anschlusstreffer. Danijel Matic trat einen Eckstoß und Kosic, der ebenfalls alles andere als eng bewacht wurde, erzielte per Kopf das 1:2 aus Croatia-Sicht (43.). Mit diesem Ergebnis, das nun wesentlich mehr Hoffnung für die zweite Halbzeit machte, ging es in die Pause.
Mit der Hereinnahme von Lukas Bajcic für Marijo Visevic verlagerte sich das Geschehen in die Auweiler-Hälfte. Nach einem schönen Spielzug brachte Matic die Kugel vors Escher Gehäuse, aber die Verteidigung konnte klären. Die Angriffsbemühungen des HNK verpufften frühzeitig und man fand kein Mittel, die diszipliniert agierende Auweiler-Defensive in Bedrängnis zu bringen. Zu allem Überfluss schied Corovic noch verletzt aus, für ihn kam Frane Budan. Die Heimelf hätte ihrerseits dagegen erhöhen können. Zweimal wurde der Ball schön von der rechten Seite aufgelegt, doch zweimal setzte man das Spielgerät völlig unbedrängt über das Gehäuse. Zudem lenkte Felsner eine direkt aufs Tor gezogene Ecke an die Latte. So dauerte es bis zur 89. Minute, ehe die Escher einen Ballverlust sowie Stellungsfehler, der ein mögliches Abseits aufhob, zum 3:1-Endstand nutzten.
Große Ratlosigkeit, noch größere Enttäuschung im Croatia-Lager nach Spielschluss. Anstelle eines vernünftigen Aufbäumens sah man nach der Pause ein druckloses HNK-Spiel mit unwahrscheinlich hoher Fehlerquote. Ein Kopfball von Dimitrios Gelastopoulos in der Endphase, der am Kasten vorbeiging, blieb der einzige Croatia-Abschluss im zweiten Durchgang. Fazit: Es war lediglich das erste Spiel von insgesamt 30.
Gelegenheit zur Wiedergutmachung gibt es bereits am kommenden Donnerstag, wenn der HNK den 1. FSV Köln 99 II zum Nachholspiel auf heimischer Anlage begrüßt. Anpfiff ist um 19:30 Uhr.
Aufstellung: 1 Felsner – 2 Soldan, 6 Komljenovic, 5 Corovic (ab 56. 13 Budan), 3 Skvaric (ab 33. 17 J. Zgela) – 23 Bago, 7 Gelastopoulos, 41 Matic, 11 A. Zgela – 9 Kosic, 10 Visevic (ab 46. 8 Bajcic)
Tore: 1:0 (30.), 2:0 (38.), 2:1 Kosic (43.), 3:1 (89.)