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Kroatische “Mittagssonne” gewinnt Hauptpreis des Filmfestivals Cottbus

Zwei Darsteller spielen drei Liebesgeschichten, die zu verschiedenen Zeiten spielen, aber im selben kroatischen Dorf angesiedelt sind: Dalibor Matanićs “Mittagssonne” ist der eindrückliche Sieger des Filmfestivals Cottbus.

Der große Gewinner des 25. Filmfestivals Cottbus kommt aus Kroatien: “Mittagssonne” (“Zvizdan”) von Dalibor Matanić ist am Samstagabend mit dem Hauptpreis (25.000 Euro) ausgezeichnet worden, darüber hinaus wurde Tihana Lazović als beste Darstellerin ausgezeichnet (5.000 Euro), außerdem erhielt der Film den Preis der Kritikervereinigung FIPRESCI. “Mittagssonne” zeigt drei Liebesgeschichten, jeweils zwischen einer Serbin und einem Kroaten, auch wenn das explizit nicht gesagt wird. Alle spielen im selben Dorf und mit jeder Geschichte springt der Film zehn Jahre nach vorn: von 1991 bis 2011. Die drei Paare werden von denselben Darstellern gespielt, Tihana Lazović und Goran Marković.

In der ersten Episode sind Elena und Ivan ein junges Paar, das in wenigen Tagen das Dorf verlassen will, auch um den immer stärker schwelenden Konflikten zwischen Kroaten und Serben im Dorf den Rücken zu kehren. Kraftstrotzend und weltumarmend ist der Film in diesem ersten Teil, er zeigt einen Sommer der Hoffnung, ein jugendliches Aufbegehren der Liebe, die stärker zu sein verspricht als alle Widrigkeiten, die ihr im Wege stehen. Doch der heiße Sommertag endet tragisch.

“Romeo und Julia” auf kroatische Art

Dann folgt ein harter Schnitt: Unkommentiert sehen wir zerbombte Häuser, als Kontrast dazu schmachtet ein Schlager. Eins dieser zerstörten Häuser gehört Nataša. Sie kehrt gerade mit ihrer Mutter zurück ins Dorf, gezeichnet von dem, was sie im Krieg erlitten und verloren haben. Die Mutter heuert den kroatischen Handwerker Ante an, um das Haus in Stand zu setzen. Aus Nataša bricht immer wieder der Hass hervor, Hass auf ihn als Kroaten – denn die Kroaten haben ihren Bruder und ihren Vater getötet. Und doch kommt es schließlich zu einer ruppigen Annäherung.

Der dritte Teil schließlich zeigt Luka und Marija im Jahr 2011. Der Krieg spielt hier zumindest mittelbar keine Rolle mehr, auch wenn die Animositäten zwischen Kroaten und Serben noch zu spüren sind. Luka hat das Dorf vor ein paar Jahren verlassen um studieren zu gehen, hat Marija und den gemeinsamen Sohn sitzen lassen – und wird nun vom schlechten Gewissen geplagt.

Trailer “Mittagssonne” (Original: “Zvizdan”, Kroatien 2015)

Dalibor Matanić stellt diese drei Geschichten nicht einfach nebeneinander, sondern er verwebt sie geschickt: Dasselbe Dorf, derselbe See in der Sommersonne, dieselben Darsteller, dazu dezente Querverweise auf die anderen Geschichten – so entsteht ein großes Ganzes. Vor allem aber schwebt über allem ein großes Thema, das große “Romeo und Julia”-Motiv: die Liebe gegen die Widerstände – die Capulets gegen die Montagues, die Serben gegen die Kroaten.

Ganz überraschend kommt die Entscheidung der Jury nicht, denn “Mittagssonne” galt schon vor dem Festival als einer der ganz großen Favoriten: Der Film wurde im Mai schon in Cannes gefeiert, er erhielt dort in der wichtigsten Nebenreihe “Un certain regard” den Jury-Preis.

Quelle: https://www.rbb-online.de/kultur/beitrag/2015/11/filmfestival-cottbus-preisverleihung.html

 

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