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Kroatien ist bereit für den EU-Beitritt

„Wieso rennt Kroatien in das brennende Haus Europa?“ – lautete eine Frage während der Podiumsdiskussion im Alten Rathaus der Stadt Bonn. Die Antwort: “Es war kein Rennen, sondern ein Marathon! Nach unserer Auffassung sind wir viel zu spät“, sagt der neu-gewählte Europaabgeordnete Andrej Plenkovic.

Das Thema des Abends: „Der Beitritt Kroatiens – eine Bestandaufnahme“. Neben Bonns Bürgermeister Horst Naaß, sind unter anderem die langjährige Europaabgeordnete Doris Pack sowie der Generalkonsul der Republik Kroatien Vjekoslav Krizanec anwesend. Das Ergebnis des Abends war ein deutliches „ja! Kroatien ist bereit für den Beitritt!“ Hauptdiskutant des Abends war der Europaabgeordnete Andrej Plenkovic. Seit 20 Jahren ist er an der Integration Kroatiens in die EU beteiligt. Der gebürtige Zagreber arbeitete als Diplomat in Paris und Brüssel, dann als Leiter der Abteilung für Europäische Integration. Am 14. April 2013 wählten ihn die Kroaten zum Europaabgeordneten seiner rechtskonservativen Partei “HDZ”.

Ich glaube an die Europäische Idee und die Zukunft Europas”, sagt Plenkovic. “Es ist für Kroatien wichtig in dieser globalen Welt Mitglied der Union zu sein.” Vom Beitritt erhofft er sich einen wirtschaftlichen Aufschwung für sein Land. Zu diesem könnte es in den nächsten Jahren auch kommen. Bereits im ersten Jahr werden Kroatien 655 Millionen Euro aus EU-Fonds bereitgestellt. Bis 2020 sind rund 13,7 Milliarden Euro für den Adriastaat vorgesehen. Allerings, nicht alle Kroaten sind so enthusiastisch wie er. Zu der vorgezogenen Europawahl gingen nur knapp 20 Prozent der Wahlberechtigten. Von denen waren 66 Prozent für einen Beitritt und 33 Prozent dagegen. “Die schlechte Wahlbeteiligung erklären wir uns durch strukturelle Probleme. Man hätte die Lokalwahlen nicht getrennt von den Europawahlen organisieren dürfen. Viele haben die Bedeutung dieser Wahlen nicht erkannt”, rechtfertigt Plenkovic.

Kein Mitgliedsland musste so viele Auflagen erfüllen. Neun Jahre haben die Beitrittsverhandlungen mit der EU gedauert.  “Als 1999 den Rumänen und Bulgaren versichert wurde, dass sie 2007 der EU beitreten werden, ist in diesen Ländern nichts mehr passiert”, sagt die deutsche Europaabgeordnete Doris Pack. Den Fehler wollte man mit Kroatien nicht machen.  “Erst als alles ausgehandelt wurde, haben wir Kroatien ein Beitrittsdatum gegeben. Ich glaube, dass Kroatien ein gutes Mitglied unserer Gemeinschaft sein wird.”

Die größten Stolpersteine legten den Kroaten ihre nördlichen Nachbarn in den Weg. Zehn Monate blockierten die Slowenen die Beitrittsverhandlungen auf Grund eines Grenzstreites. Daraufhin verlegte die EU den Beitritt 2009 auf unbestimmte Zeit. “Das was die Slowenen uns angetan haben, werden wir unseren Nachbarn Serbien, Montenegro und Bosnien und Herzegowina während den EU-Beitrittsverhandlungen nicht antun”, sagt Plenkovic. Wieder war die Rede vom “Pulverpass Balkan”.

Die Mitgliedschaft heißt für die Region sehr viel”, sagt Plenkovic. “Wir wollen eine Inspiration für unsere Nachbarn sein. Ein Modell für gut durchgeführte Reformen.” Es gibt in Kroatien einen politischen Konsens aller großen Parteien, die nach dem Beitritt, alle Nachbarstaaten bei ihren EU-Reformen unterstützen wollen.  Das gilt vor allem für Bosnien und Herzegowina. “Wir wollen die Stimme Bosnien und Herzegowinas im EU-Parlament sein! Denn wir kennen das Land besser als alle anderen Staaten und können helfen, den Reformeifer voranzutreiben”, sagt Plenkovic.

Marko Orlović

 

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