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In Armut und mit einer schweren Krankheit leben

sičaja2Angst und Tränen der Tochter

Die Krankheit der Mutter und die Armut zermürben die Familie Sičaja. Branka Sičaja (38), Mutter der Tochter Klaudija (17) und der Söhne Mario (7) und Toni (4), kann ihren jüngsten Sohn weder in die Arme schließen, noch hochnehmen. Das Schlimmste für sie ist aber, wenn der Junge ihr seine kleinen Hände reicht, ihr seine Hilfe anbietet, damit sie bis zur Toilette gehen kann. Multiple Sklerose ist die Diagnose, die Ärzte ihr bereits vor einigen Jahren gestellt haben. Ihr Martyrium begann 1991, als sie mit sechzehn Jahren einen Gehirnschlag überlebte und danach rechtsseitig gelähmt blieb. Nach einigen Monaten befand sie sich auf dem Weg der Besserung. 1995 zog sie dann mit ihrem Mann Niko und der Tochter in das Dorf Golubić bei Knin. „Nach der Militäraktion Oluja, übersetzt „Sturm“, vergab die kroatische Regierung Land und Baumaterial für den Bau von Häusern in der Umgebung von Knin. Da wir die Handwerker bezahlen und noch zusätzliches Material kaufen mussten, nahmen wir einen Kredit auf, den wir bis heute noch abbezahlen“, erzählt Branka. Ihr Ehemann wurde als Soldat im Krieg verletzt, ein Bein musste ihm entfernt werden.

sičaja1Ich habe Angst, die Kinder nicht zu sehen

„Es begann damit, dass ich mich übergeben musste. Ich verlor an Kraft, hatte ein Taubheitsgefühl im ganzen Körper. Ich ging zu einer Ärztin, die mir eine Spritze gegen die Schmerzen gab und mich nachhause schickte“, sagt die aus Trogir stammende Branka. Immer häufiger musste sie zur Notaufnahme nach Knin, wo sie Spritzen gegen die ihre Schmerzen bekam. So vergingen ganze 12 Jahre. Dann der Schock. Die Ärzte stellten bei ihr Multiple Sklerose fest. Es folgten zahlreiche Untersuchungen, sie auf Medikamente angewiesen, die sie aus eigenen Mitteln nicht bezahlen konnte. Mit einem Monatseinkommen von tausend Kuna kann die Familie nur mit Mühe und Not überleben. „An dem Tag, als wir die Ergebnisse der Magnetresonanzuntersuchung meines Gehirns bekamen, wartete ich mit meiner Tochter und meinem Ehemann im Wartezimmer. Der Arzt erklärte uns, dass die Krankheit sich ausbreiten wird, dass ich mein Seh-, Hör- und Sprachevermögen verlieren und gelähmt bleiben könnte. Mein Ehemann, der aus Uskoplje stammt, stand unter Schock und begann zu weinen. Die Tochter tröstete ihn, obwohl sie nicht wusste, um was für eine Krankheit es tatsächlich ging. Es war schwer, ihr Leid und ihre Tränen zu sehen“, sagt Branka.

Weitere Schicksalsschläge

Der Kinder Willen versucht sie stark zu sein und nur dann zu weinen, wenn sie allein ist; aber Branka weint auch heute noch oft. Sie selbst sieht keinen Ausweg aus der Situation, in der sie sich befindet. Ihr Alltag besteht aus starken Schmerzen, Angst und Sorge um die Kinder. Ihr monatliches Einkommen kann die Schulden nicht decken. Man droht ihr den Strom abzustellen. Eigentlich müsste sie alle drei Monate für Untersuchungen in die Klinik nach Zagreb, aber dazu fehlt das Geld. Sie hat keinerlei Zusatzversicherung und kann die notwendigen Medikamente nicht bezahlen. Ihre Tochter läuft jeden Tag 14 km zu Fuß nach Knin in die Schule und wieder zurück, weil es kein Geld für die Busfahrkarte gibt. Sie hat bei Priestern, der Stadtverwaltung, Wohltätigkeitsvereinen und Missionen im Ausland um Geld gebeten, doch die Antworten waren häufig nicht mehr als leere Versprechen. Sie benötigt die Medikamente Neurobion, Medrol, Omega 3, Kalcium, Magnesium und Medikamente zur Stärkung ihrer Muskeln, der Knochen und des Immunsystems. Dafür hat sie kein Geld, aber auch nicht die Kraft, wie sie sagt, so krank von Tür zu Tür zu gehen, wenn ihre Hilferufe sowieso auf taube Ohren stoßen. Trotzdem bittet sie alle Menschen, die ihr helfen können, dies zu tun. Sei es in Form von Medikamenten oder Geld. Werden ihre Hilferufe auf diesem Weg Gehör finden? Branka hofft, dass sie es tun.

Adresse und Kontakt: BRANKA SIČAJA NOVO NASELJE BB 22301 GOLUBIĆ

TELEFONNUMMER :  00 385 22 686634

Schrieb : Marijana Dokoza
E-mail: marijana.dokoza@fenix-magazin.de

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