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goEast 2017: Frauen an die Kameras – Filmpionierinnen und die Fülle des mittel- und osteuropäischen Kinos

Hommage an Márta Mészáros // Symposium: Feministisch wider Willen // Länderfokus Tschechien

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films (26. April bis 2. Mai 2017) steht dieses Jahr ganz im Zeichen von Filmemacherinnen aus Mittel- und Osteuropa und starken Frauenfiguren im Kino. Sieben Tage lang präsentiert das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival in Wiesbaden und Umgebung dem heimischen Kinopublikum ebenso wie Fachbesucher/innen und Gästen aus aller Welt in seiner 17. Ausgabe ein vielfältiges Programm aus Filmvorführungen, Workshops und Podiumsdiskussionen. Dabei schlägt es eine Brücke von aktuellen filmischen Positionen zu filmhistorischen Raritäten, vom Experiment zum Arthouse und Mainstream made in Mittel- und Osteuropa.

Im Zuge des zivilgesellschaftlichen Engagements gegen aktuelle restaurative politische Entwicklungen weltweit hat auch die Diskussion über die Rolle von Frauen im Film – sei es vor oder hinter der Kamera – eine neue Dimension gewonnen und ist angesichts eklatanter Ungleichbehandlungen in der Branche und stereotypischer Frauenfiguren wichtiger denn je. In diesem Kontext widmet goEast unter anderem die diesjährige Hommage der großen ungarischen Regisseurin Márta Mészáros und beleuchtet im goEast Symposium unter dem Titel „Feministisch wider Willen – Filmemacherinnen aus Mittel- und Osteuropa“ emanzipatorische Positionen im historischen und zeitgenössischen Kontext.

Márta Mészáros ELTÁVOZOTT NAP/DAS MÄDCHEN (Ungarn 1968,<br /><br />
Márta Mészáros)
Márta Mészáros ELTÁVOZOTT NAP/DAS MÄDCHEN
(Ungarn 1968, Márta Mészáros)

HOMMAGE: MÁRTA MÉSZÁROS

Mit Márta Mészáros würdigt die goEast Hommage 2017 eine große Regisseurin. Die 1931 in Budapest geborene Ungarin macht seit nun fast sieben Jahrzehnten Filme und ist eine der erfolgreichsten Regisseurinnen Europas, die mit zahlreichen Preisen geehrt wurde (Goldener und Silberner Bär, Special Grand Prix der Jury in Cannes). Ihr Spielfilmdebüt ELTÁVOZOTT NAP (DAS MÄDCHEN) von 1968 war in Ungarn der erste Spielfilm überhaupt, der unter der Regie einer Frau entstanden ist.
Im Zentrum von Mészáros’ Spielfilmen stehen stets komplexe Frauenfiguren. Themen wie Geschlecht, Sexualität, Gesellschaft, Identität und Politik behandelt die wegweisende Filmemacherin sehr direkt und in überraschend kritischer Manier. Damit war Mészáros oft ihrer Zeit voraus.
goEast zeigt eine Auswahl der zentralen Filme aus Mészáros’ Œuvre, darunter ihre international bekannteste Arbeit, die autobiographische Tagebuch-Trilogie NAPLÓ GYERMEKEIMNEK (TAGEBUCH FÜR MEINE KINDER, 1982), NAPLÓ SZERELMEIMNEK (TAGEBUCH FÜR MEINE LIEBEN, 1987) und NAPLÓ APÁMNAK, ANYÁMNAK (TAGEBUCH FÜR MEINE ELTERN, 1990). Márta Mészáros wird zum Festival erwartet.

HRO O JABLKO/SPIEL UM DEN APFEL (CCSR<br /><br />
1977, Věra Chytilová) POZNAVAJA BELYJ SVET/DIE WELT ERKENNEN<br /><br />
(USSR 1974/1979, Kira Muratova)
HRO O JABLKO/SPIEL UM DEN APFEL
(CCSR 1977, Věra Chytilová)
POZNAVAJA BELYJ SVET/DIE WELT ERKENNEN
(USSR 1974/1979, Kira Muratova)

SYMPOSIUM: FEMINISMUS WIDER WILLEN

Mit Pionierinnen und großen Filmemacherinnen aus dem Osten beschäftigt sich auch das diesjährige goEast Symposium, das sich Jahr für Jahr vernachlässigten oder vergessenen Zonen der Kinogeschichte widmet. Obwohl die Figuren in ihren Filmen für weibliches Begehren und Aufbegehren stehen, verneinten viele Filmemacherinnen aus dem Osten, darunter Márta Mészáros, Vera Chytilová, Larisa Shepitko oder Kira Muratova konsequent die Frage, ob ihre Werke feministisch seien, eine Reaktion, die bis heute Unverständnis und Irritation auslöst. Unter dem Titel „Feministisch wider Willen – Filmemacherinnen aus Mittel- und Osteuropa“ laden die Filmauswahl des Symposiums sowie die begleitenden Vorträge und Diskussionen zur Re-Vision dieses „reluctant feminism“ und setzten ihn zu gegenwärtigen feministischen Positionen im Kino Mittel- und Osteuropas in Beziehung. Eingeladen sind unter anderem die bosnische Regisseurin Jasmila Žbanić, die 2006 den Goldenen Bären für GRBAVICA (ESMAS GEHEIMNIS) erhielt sowie die 1928 geborene, georgische Filmemacherin und Politikerin Lana Gogoberidze, deren Film DGES GAME UTENBIA (DER TAG IST LÄNGER ALS DIE NACHT, 1984) im Wettbewerb bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes lief.

LÄNDERFOKUS: CZECH CINEMA NOW!

Mit einer abwechslungsreichen Auswahl an aktuellen Spiel- und Dokumentarfilmen, einer Podiumsdiskussion und einer Filmplakatausstellung im Wiesbadener sam – Stadtmuseum am Markt rückt goEast 2017 darüber hinaus das Filmland Tschechien in den Fokus. Kooperationspartner des Länderfokus sind das Czech Film Center und das Institute of Documentary Film in Prag.

Das komplette Programm zur 17. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird Anfang April bekannt gegeben.

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird vom Deutschen Filminstitut veranstaltet und von zahlreichen Partnern unterstützt: Hauptförderer sind das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Landeshauptstadt Wiesbaden, die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, ŠKODA AUTO Deutschland, die BHF-BANK-Stiftung, die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege, das Auswärtige Amt, der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds, die Stadt Eschborn und Krušovice. Medienpartner sind u.a. 3sat und hr-iNFO.

 

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